Gegenüber dem Heidelberger Schloss am Nordufer des Neckars steht der 440 Meter hohe Heiligenberg.
Die beiden beeindruckenden Klosterruinen von St. Michael und St. Stephan sowie die "Thingstätte", eine riesige Freilichtbühne aus der Zeit des Nationalsozialismus, bestimmen heute noch das Aussehen der Gipfelregion.
Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. spielte der Berg immer wieder eine besondere Rolle in der wechselhaften Geschichte der Region um Heidelberg. Wer dem bunten Treiben der attraktiven Stadt entfliehen will, wer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Spuren der Vergangenheit wandern will, für den ist der Berg genau das Richtige.
Die Überreste aus keltischer, römischer und mittelalterlicher Zeit sind zum Teil konserviert, restauriert und durch einen abwechslungsreichen und bequemen Rundwanderweg, dem Keltenweg, erschlossen. Der Wanderweg führt zu den Hinterlassenschaften aus den unterschiedlichen Zeiten. Vorbei an der "Thingstätte" stößt er an der höchsten Stelle des Berges auf die Ruinen des Klosters St. Michael.
Von dort geht es zum westlichen Plateaurand, wo über eine Strecke von knapp 200 Meter der keltische Ringwall besonders gut erhalten ist. Südlichster Punkt der Strecke ist das "Heidenloch", ein 56 Meter tief in den Felsen gehauener Schacht zur Wasserversorgung, der von den Mönchen des Mittelalters angelegt wurde.
Als letzte Station erreicht der Keltenweg das erst jüngst wieder hergerichtete Stephanskloster. Obwohl Ringwälle und Klosteranlagen durch Jahrhunderte Opfer des Steinraubs waren, sind die bestehenden Reste auch heute noch von beeindruckender Präsenz.
Am Südhang des Heiligenberges verläuft der Philosophenweg, jener weltberühmte Spazierweg, an dem südliche Gewächse wie Mandeln, Feigen und Esskastanien wachsen.