Das IZ zeigt ab November die Ausstellung von Fatma Biber-Born, die sich mit dem bewegenden Phänomen der Kofferkinder der 1960er und 1970er Jahre auseinandersetzt. Als selbst 1965 in der Türkei geboren und seit 1981 in Deutschland lebend, bringt sie eine persönliche Perspektive in ihre Werke ein.
Die Kofferkinder waren die Kinder von Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die oft über Jahre hinweg von ihren Eltern getrennt lebten, während diese in Deutschland arbeiteten. Viele dieser Kinder wurden bei Verwandten in ihren Herkunftsländern untergebracht, da die damaligen Anwerbeabkommen keinen Familiennachzug vorsahen.
Fatma Biber-Born hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Kindern eine Stimme und ein Gesicht zu geben. Durch Zeitzeugengespräche und die künstlerische Aufarbeitung alter Fotografien schafft sie mit Aquarell und Tusche lebendige Porträts, die eine kreative Erinnerungskultur der neuen Migrationsgeschichte verkörpern. Ihre beeindruckende Rauminstallation lädt dazu ein, die individuellen Biografien der Kofferkinder näher kennenzulernen
Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet und ist vom 5. November bis zum 15. Dezember 2024 im Glasanbau des IZ zu sehen.