Der Anatomiegarten mit dem berühmten Bunsendenkmal liegt in der Hauptstraße.
Wie Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) während der 44 Jahre, die er in Heidelberg lebte, von der Bevölkerung als leutseliger Mann und als populäre Persönlichkeit geschätzt wurde, so haben die Heidelberger auch sein Denkmal gerne akzeptiert und in ihre Obhut genommen. Es ist trotz latenter Gefahren nicht eingeschmolzen worden. Man verdankt es einer Spendenaktion, die Bunsens zweiter Nachfolger in der Direktion des Chemischen Instituts, Professor Dr. Theodor Curtius, anregte und die bis zum Jahre 1910 65.000 Goldmark erbrachte. Der Karlsruher Bildhauer und Akademielehrer Hermann Volz schuf 1907/8 das Bronzedenkmal und die beiden Allegorien aus gestocktem Granit für 59.000 Mark. Volz hatte Bunsen noch persönlich gekannt. Die Enthüllung des Denkmals am ursprünglichen Standort in der Leopoldstraße in der Höhe der verlängerten Märzgasse fand am 1. August 1908 statt.
Die Bronzegestalt Bunsens hält, einem Denker gemäß, das Haupt leicht geneigt und schaut deshalb jenes Gebäude nicht direkt an, in welchem dem Gelehrten zusammen mit Gustav Kirchhoff die bahnbrechende Entdeckung des Verfahrens der Spektralanalyse gelang.